Der Kleingartenverein Mannheim-Waldhof wurde am 01 März 1924 gegründet, zu einer Zeit, die durch Inflation und Nachkriegsauswirkungen jeden Erdflecken aus nahrungspolitischen Gründen zum Kleingarten werden ließ.
Durch den Beschluss der Stadtverwaltung Mannheim, alle Kleingärten nur noch an einen Generalpächter abzugeben, waren die damaligen Bebauer der Gartengebiete Waldstraße, Weizenstraße und Altrheinstraße zu einem Zusammenschluss gezwungen.
Ende Februar 1924 trafen sich die Vertreter der einzelnen Gebiete im Lokal "Deutscher Michel" in der Wachtstraße und gründeten den Kleingartenverein-Waldhof. Nach erfolgter Einweisung bzw. Übergabe der Generalpacht durch die Stadt Mannheim an den Verein, konnte die Eintragung des Vereins beim Registergericht vorgenommen werden.
1925 pachtete der Verein, aus dem ehemaligen Graf Bergheimschen Besitztum auf der Friesenheimer Insel einen großen Kiesacker. Mit primitiven Werkzeugen und unter wirklich schwerer Anstrengung, enstand ein Kleingartengelände das, zwar örtlich gesehen vom schon bestehenden Vereinsgelände Mannheim-Waldhof weit entfernt lag, trozdem aber dem Verein angehörte.
Aufgrung der Erstellung von Behelfsbauten in der Waldstraße im Jahr 1929, gingen große Teile von dem bereits geschmälerten Gebiet ( Bebauung Weizenstraße ) verloren. Die Gebiete Waldstraße, Weizenstraße und Altrheinstraße traten mit nur noch ca. 15-20 Kleingärten aus dem Verein aus und Jacob Moser übernahm auf Versammlungsbeschluss die Vereinsleitung. Der damalige Verein der damals mit ca. 86 Mitglieder zählte zusammen mit den Kleingärten auf der Friesenheimer Insel bildeten von nun an den Hauptverein.
1932 bewilligte der Stadtrat, bedingt durch die hohe Erwerbslosigkeit auch in Mannheim, 86 Kleingärten mit Reichzuschüssen. Weitere 50 Kleingärten folgten 1933 auf dem bereits aufgefüllten Gelände der Friesenheimer Insel.
Aufgrung der Kündigung des Max Joseph Gebiets, ließen sich hier nochmals 70 Kleingärter nieder. Vorerst unorganisiert, schlossen sie sich 1934 ebenfalls dem Verein Mannheim-Waldhof an.
Eine noch größere Armut und Hungersnot brachte der 2. Weltkrieg unter die Bevölkerung, was bewirkte, dass noch mehr Menschen zum Spaten griffen um auch das letzte noch brach liegende Land nutzbar zu machen.
Der Verein Mannheim-Waldhof zählte 1946/1947 450 Kleingärtner.
Angeschlossen hatten sich 1946 102 Kleingärtner von der Firma Boehringer und Söhne und 1947 von der Firma Bopp & Reuther 223 Kleingärtner. Das Gelände der Firma Bopp & Reuther konnte mit beiderseitigem Einvernehmen am 01.01.1949 in Generalpacht genommen werden.
Das 25-jährige Jubiläum feierte der Verein vom 03. bis 05 September 1949. Soweit man aus der Vereinschronik entnehmen kann, hatte dieses Fest einen riesigen Erfolg. Besonders sei erwähnt, dass der spätere Ehrenvorsitzende Jacob Moser über 25 Jahre lang die Leitung des Vereins in seinen Händen hatte. Er war weit über die Grenzen Mannheims hinaus bekannt als Pionier der Kleingartenbewegung. Sein sehnlichster Wunsch, Daueranlage zu werden, erfüllte sich jedoch erst bei seinem Nachfolger Fritz Kesel und zwar durch die Kündigung des gesamten Inselgebiets im Jahr 1961.
Der erste Bauabschnitt mit 68 Gärten in der Daueranlage Obere Riedstrße ging 1964 seiner Vollendung entgegen. Weitere 10 Gärten folgten im Jahr 1968 / 1969. Unter der Leitung des Vorsitzenden Heinz Rothermel konnten 1974 nochmals 59 Gärten in Höhe der Hessischen Straße erstellt werden. den vorläufigen Abschluss bildeten 5 Gärten in der bestehenden Altanlage.
Der verein Mannheim-Waldhof zählt somit 141 aktive Mitglieder.
Fritz Kessel, der eigentliche Begründer des Gebietes Obere Riedstraße hat hier dem Verein Mannheim-Waldhof eine neue Bleibe geschaffen. Unter seiner Leitung wurde 1968 das Vereinshaus gebaut, das heute, was damals niemand ahnte, schon nicht mehr für alle Mitglieder Platz bietet. In der heutigen Zeit steht es den Vereinsmitgliedern für Familienfeierlichkeiten zur Verfügung.